Emil Eder

Lieber Onkel Emil, jetzt muss ich dir noch ein paar Worte schreiben:
Wir hatten die letzten 8 Jahre viele Höhen und Tiefen miteinander erlebt. Das hat uns nur noch fester zusammen geschweißt.
Dein innigster Schmerz , war der Verlust deiner geliebten Gattin Pepi.
Es verging kein Tag wo wir nicht von Ihr gesprochen hatten. Du hast immer gesagt:
" Ach hot's de Pepi sche, de muaß se um nix mea scheissn." I muaß mi no plogn, des hed i ma nia denkt das sie voi mia geh muaß.

Ich bzw. wir wollten dir den Schmerz ein bisschen nehmen und hatten dich in unsere Familie eingebunden als wärst du immer bei uns gewesen. Zuerst hattest du dich ein bisschen gesträubt, aber mit der Zeit fühltest du dich richtig wohl. Wenn ich einmal nicht kommen konnte, hast du sofort gesagt: Was ist los heute, das du nicht kommst? Du hast mich in Dein Herz geschlossen, als wäre ich deine Tochter, dafür möchte ich dir sehr danken. Ich hatte dein vollstes Vertrauen von dir bekommen und das hat mich immer stärker gemacht um mit dir den Weg zu gehen.
Bei unseren Meinungsverschiedenheiten sind schon ab und zu auch Worte wie du Lappin oder sonst was gefallen. Ich konnte aber dir nicht böse sein, weil du nachher immer wieder gelächelt und gesagt hast: woast e wia i des moan.
Da kam auch schon manchmal ein Wort von mir, wie zum Bspl: du " Klinglheisl Dickschädl" was du auch akzeptiert hast.
Wir haben viel gelacht und viel disskudiert über Gott und die Welt, wo du nicht immer mit der Meinung anderer klar gekommen bist. Deine Antwort war: Weascht scho so sei.
Ich könnte so viel schreiben, aber das hätte nicht einmal auf fünf DIN A4 Seiten Platz.
In den letzten Wochen, ging es dir gar nicht mehr gut. Dein geliebter Garten , deine geliebten Blumen mussten leider ohne dich zu Recht kommen. Du hattest keine Kraft mehr , hattest es aber probiert, musstest es Einsehen das es nicht mehr geht. Somit hast du dein Leben dann in Gottes Hand gegeben.
Dein Wille weiter zu machen wurde immer schwächer, ich machte dir Mut , deine Antwort war nur " de Tabletten richten mi alle hi". Du tuast e ois fi mi, owa es geht oafoch nimma.
De Pepi kimb e jeden Tog scho und schaug mid mir Fernsehen, und donn sogs oiwei geh iazt schloffn i kim glei noch.
Owa donn die böse Erwachung : Sie is nia kema und s'Bett wor oiwei lar nembei.

Die letzte Woche vor deinem Ableben war nicht einfach. Nach deinem Sturz , musste ich dich ins Krankenhaus geben . Deine Schmerzen waren fast unausstehlich, deine Kraft ging zu Ende. Und wolltest immer nur zu deiner Pepi. Am Montag und Dienstag hatten sich noch deine Schwester, Herbert, Fritz und Antonio von dir verabschiedet. Ich habe sofort gemerkt das es dir wichtig war, das alle die du noch hören wolltest hier waren. Als sie weg waren hatten wir Beide das große Los.
Ich sagte zu dir: So mein lieber Emil, jetzt sind nur mehr wir zwei. Dein Scheriff und du, ich kann dir nicht mehr zuschauen , mir zerreißt es mein Herz, Bitte lass los , du darfst gehen deine Pepi erwartet dich mit offenen Armen. So seid ihr wieder vereint.
Ich habe dir noch allerhand erzählt was wir die letzten Jahre miteinander erlebt haben und mir kam vor, das es dir gut tat.
Deine Hand auf meinem Schoss und ein paar Streicheleinheiten taten dir sehr gut.
Deine Atmung wurde flacher und weniger, bis zum letztem Atemzug.
Danke für die Zeit mit dir, die mein Leben geprägt und reicher gemacht hat.
Du wirst immer in meinem Herzen sein und werde dich nie vergessen.
In Liebe und tiefer Verbundenheit deine Nichte Birgit mit Familie.
A letztes Bussei und an dicken Drucka dei Birgit
Ich wünsche dir eine gute letzte Reise, Ruhe in Frieden und grüß mir die Pepi recht schön.

16.07.2020 19:42 - Birgit

"Trennung ist unser Los,
Wiedersehen ist unsere Hoffnung.
So bitter der Tod ist,
die Liebe vermag er nicht zu scheiden.
Aus dem Leben ist er zwar geschieden,
aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,
der so lebendig unserem Herzen innewohnt!"
(Aurelius Augustinus)

Liebe Oma Marianne, Liebe Birgit & Trauerfamilie,
soeben habe ich die traurige Nachricht erhalten, dass euer Onkel Emil von uns gegangen ist.
Ich möchte euch mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken und euch viel Kraft in dieser schweren Zeit wünschen.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich Emil kennenlernen durfte. Anfangs erkannte er mich von einem aufs andere Mal nicht, wegen meiner "ständig wechselnden Frisur", aber als er dann eine Zeit lang täglich bei uns im LaRustica an der Bar saß, hatten wir immer nette Unterhaltungen. :-) Am lustigsten wars, wenn er und die Oma Marianne sich mal wieder gegenseitig "aufzinnt" haben. :-)
Emil, hab´ eine gute Reise und pass von da oben gut auf deine Lieben auf. Danke, dass ich dich kennenlernen durfte.

In ewiger Erinnerung,
Sarah mit Familie

15.07.2020 17:36 - Sarah Graser mit Familie